Conscious Uncoupling heißt so viel wie „bewusste Entpaarung“. Diesen neuen Begriff hat Gwyneth Paltrow „erfunden“, als sie ihre Trennung von Chris Martin bekannt gab. Dabei gab es kein großes Drama: Das Promi-Paar ist einfach zum dem Entschluss gekommen, dass ihre Liebe nicht für die Ewigkeit gemacht ist. Ist es wirklich möglich, sich voneinander zu trennen, ohne schmutzige Wäsche dabei zu waschen? Ich verrate Ihnen ein paar Tipps, wie eine friedliche Trennung funktioniert.
Trennungsgespräch unter vier Augen führen
Das Wichtigste an einer Trennung ist das Trennungsgespräch. Das schulden sich beide Partner in gleichem Maße, egal, was der Grund für das Liebes-Aus war. Den Koffer zu packen oder eine SMS zu schicken, dass nun Schluss ist, ist nicht nur kindisch – es sorgt auch noch für eine zusätzliche Verletzung der Gefühle. Nur in einem ehrlichen Gespräch ist man imstande, alles miteinander zu klären und sich gegenseitig zu trösten. Das macht die Trennung einfacher und schafft Klarheit für die Zukunft. Es gibt ein paar Regeln, die ein faires Trennungsgespräch ausmachen:
- Seien Sie ehrlich und geben Sie dem/der Partner/in Zeit, um zu reagieren
- Formulieren Sie die Trennungsgründe sachlich
- Schüren Sie keine falschen Hoffnungen
- Beziehen Sie sich im Gespräch nur auf sich selbst.
Sich gegenseitig um Entschuldigung bitten
Verzeihen Sie sich alles, was Sie und Ihr/e Partner/in in Ihrer Beziehung falsch gemacht haben. Das befreit Sie von negativen Gefühlen gegenüber Ihrem/Ihrer Partner/in und sich selbst. Ehrliche Entschuldigungen schaffen bei der Trennung eine etwas angenehmere Atmosphäre. Auf diese Weise wird keiner von Ihnen dem anderen noch Jahre nach der Trennung die Schuld zuweisen.
Sich für positive Sachen bedanken
Neben den negativen Dingen gab es in Ihrer Beziehung bestimmt auch positive Momente. Erinnern Sie sich an diese und bedanken Sie sich dafür bei Ihrem/Ihrer Partner/in. Gerade in dieser schwierigen Lebensphase kann dieses „Vielen Dank für…“ Ihnen eine entscheidende Stärke geben. Wenn Ihr/e Partner/in vorwiegend positive Konnotationen in Ihrem Kopf hervorruft, fällt es Ihnen leichter, zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Beziehung anzufangen.
Sich keine Hoffnung auf zweite Chance geben
Wenn jemand Schluss macht, sollte er dem anderen keinen Zweifel daran lassen, ob es eine zweite Chance geben könnte. Falsche Hoffnungen stellen eine bittere Enttäuschung dar und erschweren Trennungen erheblich. Sagen Sie dem anderen ganz klar, aber nicht beleidigend, dass dies das endgültige Aus ist – ohne jegliche Aussichten auf erneutes Zusammenkommen.
Eine freundschaftliche Beziehung aufbauen
Bei der Trennung verliert man sehr oft nicht Partner, sondern auch einen guten Freund/eine gute Freundin. Das ist der Hauptgrund, warum so viele nach der Trennung mit ihrem Ex befreundet sein wollen. Je nachdem, wie die Trennung abgelaufen ist, lässt sich nach dem Beziehungsende eine Art Freundschaft schaffen – natürlich nicht von heute auf morgen. Erst wenn beide mit der Trennung wirklich durch sind, kann man überhaupt über Freundschaft reden.
Genau hier liegt also die Chance des „Conscious Uncoupling“: Nicht jede Trennung lässt sich ohne Streit meistern. Man sollte aber versuchen, das Ende als Chance auf einen Neubeginn zu sehen, ohne dabei an die Vergangenheit zu denken.
Neutrale Person zur Rate ziehen
Selten gelingt es Paaren ein Trennungsgespräch allein zu führen. Hilfreich ist immer eine 3. Person – das kann ein befreundetes Ehepaar oder ein neutraler Freund sein. Manchmal ist es für Paare erleichternd eine ganz neutrale 3. Person „eine überparteiliche Instanz“ mit an Bord zu nehmen. Dazu habe ich in meiner Praxis spezielle Trennungsdialoge, so können die Partner sinnvoll Abschied nehmen, vom Partner, von Träumen und Hoffnungen, von guten gemeinsamen Dingen und Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Eine Paarberatung kann dann eine durchaus hilfreiche Begleitung im Trennungsprozess und in einem möglichen Scheidungsverfahren sein.
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