Eine Trennung ist nie leicht – doch gerade, wenn Sie verlassen wurden, ist der Liebeskummer groß. Die schlechte Nachricht zuerst: Leider ist es wirklich so, dass nur die Zeit alle Wunden restlos heilt. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Sie können durchaus bestimmte Strategien und Methoden anwenden, um Trennungen schneller und vollständig zu überwinden.
Die vier Trennungsphasen
Nach dem Aus einer Liebe durchlaufen Sie verschiedene Stadien der Trauer. Am Beginn stehen erst einmal ein großer Schock und Fassungslosigkeit über das Ende der Partnerschaft. Dass Ihre Beziehung nicht mehr zu retten ist, trifft Sie wie ein Schlag. Fühlen werden Sie in dieser Phase noch wenig – eher empfinden Sie eine große innere Leere. Dafür brechen im nächsten Stadium alle Gefühle auf einmal auf Sie ein: Verzweiflung, Enttäuschung, Einsamkeit.
Ist auch die letzte Hoffnung auf einen Wiederbeginn verflogen, zeigen sich erste Zeichen von Wut auf den Ex – die produktive Phase der Trauerarbeit beginnt. Sie fangen an, wieder nach vorne zu schauen; Ihre Lebenslust kehrt zurück. Schon bald erreichen Sie die letzte Stufe der Trennung: Das Geschehene schmerzt nicht mehr, Sie fühlen sich lebendig und schmieden neue Zukunfts- und Lebenspläne.
Strategien gegen den Trennungsschmerz
Trennungsphase eins geht meist schnell vorbei. Noch viel zu frisch ist die Situation, um an eine konkrete Strategie zu denken. Es gilt aber auch hier: Kommunizieren Sie Ihren Liebeskummer mit Vertrauten – mit Familie oder Freunden. Das bewahrt Sie davor, alleine zu sein, wenn der schwere zweite Teil der Trennung beginnt.
Schokolade als Notfallhelfer
Der Schmerz, den Sie nach einer Trennung fühlen, ist einer Depression sehr ähnlich. Nach dem ersten Schock gilt deshalb: Streicheln Sie Ihre Seele. Dabei kann Banales Linderung schaffen, wie
- ein heißes Bad
- lange Spaziergänge
- Sport, bei dem Sie sich richtig auspowern
- gute Musik
- Gefühle in ein Tagebuch zu schreiben
- die Wohnung neu zu dekorieren oder zu renovieren
- Süßigkeiten.
In Kakao stecken Bausteine des Glückshormons Serotonin – der Genuss kann vorübergehend die Stimmung heben. Aber auch Verreisen kann bei der Bewältigung des ersten Schocks helfen. Machen Sie am besten eine Liste mit freudebringenden Aktivitäten, denen Sie mit Ihrem Partner nie nachkommen konnten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür!
Halten Sie Abstand
„Lass uns Freunde bleiben“ ist der typische Satz beim Beziehungsende. Es ist schön, sich in Frieden zu trennen. Doch gerade, wenn das Aus für Sie überraschend kam: Lassen Sie sich Zeit. Wer weiterhin viel Kontakt mit dem Ex-Partner hat, erinnert sich ständig an die schönen Momente und verklärt die Vergangenheit. Doch Sie sollten sich auf die Zukunft konzentrieren, die vor Ihnen liegt – auch, wenn es schwer fällt. Bitten Sie Ihren Verflossenen um Rücksicht und halten Sie in den ersten Wochen Distanz.
Meiden Sie am besten die Profile des Ex-Partners in sozialen Netzwerken und löschen Sie die Handynummer erst einmal, wenn es sein muss. Verzweifelte Nachrichten über das Mobiltelefon bringen im ersten Moment oft Linderung – doch Sie sind nicht gut für Ihr Selbstwertgefühl. Entfernen Sie außerdem alle negativen Anker: Zum Beispiel Gegenstände in der Wohnung, die Sie an den Ex erinnern. Umgeben Sie sich stattdessen mit fröhlichen Menschen und tun Sie Dinge, die Ihnen gut tun und Sie ablenken – Ihr Körper schüttet Glückshormone aus und der Schmerz wird weniger.
Lassen Sie die Wut zu – vermeiden Sie Racheaktionen
Wut ist gut. Sie beschleunigt die Verarbeitung des Geschehenen, da Sie die negativen Gedanken nicht mehr in erster Linie gegen sich selbst richten. Lassen Sie sie also zu! Sogar Rachephantasien sind erst mal erlaubt – mit der Betonung auf „Phantasie“. Mit Racheplänen, wie zum Beispiel eine unverfängliche Affäre mit dem besten Freund Ihres Ex-Partners anzufangen, lindern Sie zwar vorübergehend Ihren Trennungsschmerz. In die Tat umgesetzte Rachegedanken bringen aber womöglich noch mehr Kummer!
Machen Sie eine Liste für sich, auf der Sie notieren, was Sie am Ex-Partner schon immer störte. So schaffen Sie es, langsam Ihre innere Einstellung zu ändern und auch den Sinn hinter der Trennung zu erkennen. Kommen Sie weg von der Sichtweise: „Ich habe den besten Partner für den Rest meines Lebens verloren, ein besserer kommt nie wieder.“ Versuchen Sie zu folgender Einstellung zu kommen: „Dieser Partner hat sich als der Falsche für mich herausgestellt, und ich bin sehr traurig darüber. Aber: ein viel besserer wartet schon bald auf mich.“
Loslassen durch Kommunikation
Für die zweite Phase der Trennung gilt vor allem: Reden, reden, reden. Vertrauen Sie sich Menschen an, bei denen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf lassen können. Ihre besten Freunde werden Verständnis für Sie haben, wenn Sie sich wochenlang über die unerträglichen Macken Ihres Ex-Partners auslassen – die Sie eh schon immer gestört haben.
Und wenn diese doch irgendwann genervt sind: Es ist keine Schande, sich einem Therapeuten oder einem Coach anzuvertrauen. Bei einem Coaching finden Sie immer einen neutralen Zuhörer, der Ihre Gedanken in die richtige Richtung lenkt und eine frische Sicht auf die Dinge hat. Zusammen fällt es leichter, sich an Ihre eigenen positiven Eigenschaften zu erinnern. Bei einer Trennung verliert man diese Fähigkeiten schnell aus den Augen.
Arbeiten Sie die Beziehung auf
Wenn Sie den schlimmsten Kummer überwunden haben, kann eine Therapie auch dabei helfen, die Trennungsgründe aufzuarbeiten. Sie lassen zusammen mit einer Psychologin oder Therapeutin die gescheiterte Beziehung und Beziehungsprobleme Revue passieren. Dadurch werden Sie für Fehler und negative Beziehungsmuster sensibilisiert; diese lassen sich in neuen Partnerschaften leichter vermeiden. So können Sie auch unbelasteter in eine neue Partnersuche starten – Flirten und Dating steht nun nichts mehr im Weg!
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