Eine stabile und langanhaltende Paarbeziehung erfordert sowohl von Frau als auch von Mann einen gewissen Einsatz an Arbeit. Liebe ist ein TUN-Wort. In vielen Ehen gibt es deswegen früher oder später Probleme – und das ist ganz normal. Dabei spielen sowohl gesellschaftliche als auch individuelle Faktoren eine große Rolle. Was die typischen Liebeskiller sind und wie man diese erkennt, bevor es zu spät wird, verrate ich Ihnen im Folgenden.
Problem Nr. 1: falsche bzw. mangelnde Kommunikation
Eine glückliche Beziehung bzw. Ehe hängt in großem Maße davon ab, wie die Ehepartner miteinander reden und ob sie überhaupt Gespräche führen. Die richtige Kommunikation liegt nicht unbedingt am Sender oder Empfänger, sondern vielmehr daran, wie die bestimmte Nachricht bei dem Empfänger ankommt und wie er damit umgeht.
Beachten Sie, dass Männer eher auf Informationsschiene unterwegs sind, während die Frauen viel mehr emotional kommunizieren. Eines steht aber fest: Gut miteinander reden kann man erlernen! In meiner Eheberatung setze ich sehr oft auf Gesprächstrainings, in denen Paare lernen, miteinander achtsam zu sprechen sowie schwierige Gesprächsthemen konstruktiv zu meistern.
Problem Nr. 2: Untreue und Vertrauensverlust
Seitensprung ist ein Klassiker nicht nur unter Eheproblemen, sondern vor allem einer der wichtigsten Gründe einer Trennung (und sehr oft leider auch einer Scheidung). Wer fremdgeht, riskiert automatisch seine Ehe. Kaum zu glauben, dass jeder zweite Mann und jede zweite Frau schon einmal mit jemand anderem im Bett war!
In meine Praxis kommen sehr oft Ehepaare, die mit diesem großen Problem zu kämpfen haben. Ein Fremdgehen bedeutet nämlich in den meisten Fällen automatisch eine Ehekrise. Ich versuche mit meinen Therapien, diese erfolgreich zu meistern, damit die beiden Partner den Seitensprung als eine Chance zur Entwicklung ihrer Beziehung nutzen. Hier kann sowohl ein Paarcoaching als auch eine Einzeltherapie behilflich sein.
Problem Nr. 3: Eifersucht und Kontrolle
Eine gesunde Dosis Eifersucht belebt jede Beziehung. Wenn sie aber übertrieben ist, kann sie sogar einer tadellosen Beziehung schaden. Eifersucht darf auf keinen Fall ein Liebesbeweis sein, sondern nur ein Zeichen dafür, dass das Selbstwertgefühl gestärkt werden sollte. Wenn Sie Ihre/n Partner/in ständig kontrollieren, erhöhen Sie die Gefahr, dass er/sie fremdgeht.
Wenn ein Partner in der Beziehung unter extremer Eifersucht leidet, kommt es zu ständigen Vorwürfen gegenüber dem Anderen. Das Fatale daran ist, dass die Ursache für ein solches Verhalten in uns selbst steckt.
- Selbstzweifel
- Verlustangst
- geringe Selbstachtung
sind für dieses Gefühl verantwortlich. Nur wenn Sie an sich selbst arbeiten, können Sie diesen negativen Zustand in etwas Positives umwandeln.
Problem Nr. 4: Falsche Erwartungen an den/die Partner/in
Wenn Sie falsche Erwartungen an Ihren Ehemann/Ihre Ehefrau stellen, kann er/ sie diese schwer erfüllen. Resultat das Gefühl, dass Ihr Partner/Ihre Partnerin Sie nicht wirklich liebt. Falsche Erwartungen sind vielen Paaren, die in meine Praxis kommen, als häufiger Trennungsgrund gar nicht bewusst. Ich mache meinen Klienten in diesen Fällen klar, dass sie selber ihr Leben meistern sollten, statt zu versuchen, über ihren Partner/ihre Partnerin ihr Leben zu verbessern.
Problem Nr.5: fehlende Zeit zu zweit
Unterschiedliche Lebensweisen und Zeitknappheit gehören heute zu den Schlüsselproblemen für viele Paare. Die alltäglichen Anforderungen von
- Job
- Familie
- Hobbys
rauben den Ehepaaren die wertvolle Zeit zu zweit. Die große Kunst besteht aber darin, sich diese Zeit gemeinsam zu schenken. Erarbeiten Sie zusammen konkrete Zeitpläne, in denen es immer Zeit für Zweisamkeit gibt. Mühe lohnt sich!
Problem Nr. 6: Kinderwunsch und Kindererziehung
Kinder sind für Beziehungen eine Herausforderung, auf welche man sich vorher nicht so ganz vorbereiten kann. In der Partnerschaft nicht nur als Mutti oder Vati zu fungieren, sondern ebenfalls als Ehepaar gemeinsam aufzutreten, ist deshalb nicht so einfach. Versuchen Sie,
- bewusst miteinander zu leben
- Ihre Kinder einfühlend zu begleiten
- ihnen Entfaltung zu ermöglichen.
Sobald Sie aber das Gefühl haben, dass Ihre Ehe zum Kindergarten wird, organisieren Sie Betreuung für Ihre Kinder und schaffen Sie sich somit ein wenig Platz für Beziehung.
Ziel einer erfolgreichen Eheberatung ist, gemeinsam Alternativen für einen Neubeginn innerhalb der Beziehung zu finden. Dazu müssen beide Partner bereit sein. Fast nie liegt die Schuld für Beziehungsprobleme nur auf einer Seite!
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