In vielen Familien kommt es zu größeren oder kleineren Konflikten, die das Zusammenleben schwerer machen. Wenn ein Konflikt in der Familie richtig eskaliert, so dass keiner weiß, wie man damit umgeht, lohnt es sich, eine Familienberatung zu besuchen. Durch eine gezielte Familien-Therapie lassen sich Lösungen für verschiedene familiäre Probleme erarbeiten. Wann und warum die Familienberatung Sinn macht, bringe ich Ihnen in diesem Blogpost näher.
Ideale Familien gibt es nicht
Eine gesunde Familienführung erfordert sehr viel Arbeit. Viele Eltern streben das Bild von einer Idealfamilie an und fühlen sich überfordert, wenn das nicht klappt. Das liegt aber nicht nur an Müttern, Vätern oder Kindern selbst, sondern auch am heutigen Lebensstil, dem gesellschaftlichen System und der wirtschaftlichen (Un-)Sicherheit.
Dazu kommt, dass sich traditionelle Familienstrukturen in den letzten Jahren stark verändert haben. Der Hauptgrund dafür ist eine hohe Trennungs- und Scheidungsrate, die ständig höher wird. Das führt zu vielen Problemen in Familien, welche sich nicht immer ohne fachmännische Hilfe bewältigen lassen.
Ursachen für Probleme innerhalb der Familie
Innerfamiliäre Konflikte sehen am Anfang ganz harmlos aus – wie kleine Missverständnisse, die man früher oder später vergisst. Erst wenn sich Konflikte und Streitigkeiten anhäufen, wird das positive Grundgefühl, in einer Familie zu leben, beeinträchtigt. Die häufigen Gründe dafür sind:
- veränderte Lebensbedingungen wie Trennung/Scheidung, Wohnortwechsel
- fehlende oder mangelnde Kommunikation
- Zeitmangel
- Stress
- Schicksalsschläge
- Partnerschaftskonflikte zwischen Mann und Frau
- Krankheiten.
Familientherapie und ihre Merkmale
Bei der Familienberatung handelt es sich um eine Therapie, die genau auf die Bedürfnisse und Lebensumstände einer bestimmten Familie abgestimmt ist. Im Rahmen der Familienberatung werden die Stärken des Individuums gestärkt und zerstörerische Verhaltensweisen zum gegenseitigen Wohl innerhalb der Familie eliminiert. Hilfestellung erreicht man durch die Beratung des Einzelnen oder der Eltern gemeinsam (Eheberatung), mit mehreren Familienmitgliedern oder mit der ganzen Familie. Der Therapeut verwendet dabei meistens folgende Behandlungsmethoden:
- Verhaltens- und Gesprächstherapie
- Psychoanalyse
- Kommunikationstraining
- Soziotherapie
- Entspannungstherapien.
Bei der Familienberatung lassen sich zudem drei Arten unterscheiden:
- systemische Familientherapie
- aufsuchende Familientherapie
- klinische Familien- und Paartherapie.
Systemische Familientherapie
Es handelt sich hier um ein separates Behandlungsverfahren. Der Therapeut betrachtet das Problem des Einzelnen immer in Bezug auf das Verhalten aller Familienangehörigen. Das führt dann zum besseren Verstehen der inneren Prozesse in der Familie, so dass verborgene Emotionen ans Tageslicht gebracht werden.
Aufsuchende Familientherapie
Im Rahmen der aufsuchenden Familientherapie besucht der Therapeut die Familie zu Hause. Dabei ist es wichtig, dass sich alle Familienmitglieder gemeinsam an der Therapie beteiligen. Die Dauer und Häufigkeit dieser Art der Familientherapie hängt von der Gesamtsituation ab. In vielen Fällen ist aber eine rund einjährige Therapie notwendig.
Klinische Familien- und Paartherapie
An vielen Kliniken gibt es Abteilungen für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, die eine lösungsorientierte Kurzzeittherapie oder eine längerfristige Standard-Therapie anbieten. Zwischen den Sitzungen lassen die Therapeuten den Patienten Zeit, um neue Verhaltensweisen zu üben.
Hilfe annehmen und Familie retten
Wenn Sie nicht imstande sind, aus eigenen Kräften Probleme in Ihrer Familie zu lösen, ist eine Familienberatung auf jeden Fall empfehlenswert. Es ist immer möglich, ungute Verhaltensmuster in gute umzuwandeln. Verleugnen Sie Ihre familiären Probleme nicht, sondern suchen gemeinsam mit einem Therapeuten nach Lösungen.
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