Es ist gar nicht so selten wie Sie vielleicht denken, dass ein Paar schon zu Beginn der Partnerschaft nach Unterstützung sucht. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Beweggründe; nicht immer liegen konkrete Beziehungsprobleme vor. Manchmal haben beide oder einer der Partner das Gefühl, Altlasten aus vorangegangenen Beziehungen mit sich zu tragen. Vielleicht schwebt sogar der Gedanke im Raum, „beziehungsunfähig“ zu sein. Eine unerwartete Schwangerschaft stellt die frische Liebe auf den Kopf oder im Bett passt es einfach gar nicht.
Die Furcht, das schöne Gefühl, die Verliebtheit, die Vertrautheit wieder zu verlieren, ist zu Beginn immer groß – auch weil man den Anderen noch nicht so gut kennt und einschätzen kann. Wer Verlust- oder Bindungsangst bei sich bemerkt und befürchtet, diese nicht loszuwerden und damit der frischen Bindung zu schaden, kann eine Einzeltherapie beginnen – doch Sie können eben auch den neuen Partner mit einbeziehen.
Paarcoaching stärkt die Wurzeln der neuen Beziehung
Es schadet gar nicht, von Anfang an offen mit Befürchtungen und Emotionen umzugehen – egal ob zu Zweit oder mit der Unterstützung eines neutralen Dritten. Ehrliche Kommunikation stärkt das Vertrauen immer nachhaltig. Eine Partnerschaft ist wie eine Pflanze, die Sie pflegen müssen, damit sie gesund gedeiht. Wenn Sie ein Paarcoaching absolvieren, lernen Sie gegenseitige Bedürfnisse kennen und schaffen einen sehr guten Nährboden für eine tolle Beziehung.
Sie werden spielerisch auf Kommunikationsmuster und Interaktionen aufmerksam. Sie lernen, Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin Gefühle zu zeigen und sich die gegenseitige Liebe zu bestätigen. Ein neutraler Therapeut kann Ihnen aber auch vorführen, dass manche Ängste und Sorgen irrational sind – und gelegentliche Konflikte und Machtkämpfe bis hin zu gewissen Zweifeln am Anfang ganz normal sind. Verliebte Pärchen haben den Vorteil, noch sehr motiviert und begeistert zu sein und beim Coaching frei miteinander lachen zu können. Das macht den Prozess schon fast zum Spaß – und die Chancen stehen gut, dass Sie Krisen besser überstehen und aus dem guten Start eine lange, erfüllte Partnerschaft wird.
Zusammen weitergehen nach der ersten Verliebtheit
Ein kritischer Punkt in einer Beziehung ist immer, wenn die „rosarote Brille“ abgesetzt wird – also wenn die erste Verliebtheit verklungen ist und der Alltag einsetzt. Es kann sein, dass die Partner nun feststellen, dass alles gar nicht so toll ist. Die Schwächen des Anderen treten zu Tage und man zankt sich viel mehr. Viele Trennungen laufen in dieser Phase ab.
Manchmal zu recht, denn nicht alle Liebespaare sind tatsächlich für die Ewigkeit gemacht. Mit einem Paarcoaching können Sie in solchen Phasen herausfinden, ob Sie durch ein vorübergehendes Tief gehen – oder ob Sie wirklich gar nicht zusammenpassen. Sie finden eine Antwort auf die Frage: Trennen oder bleiben? Das Ziel einer guten Therapie ist nämlich nicht, Beziehungen auf Teufel komm raus aufrecht zu erhalten – sondern die Partner glücklich zu machen. Auch wenn dies Trennung oder Scheidung bedeutet.
Wenn es im Bett nicht stimmt
Guter Sex – das ist kein Geheimnis – ist essentiell für eine Beziehung. Oder anders gesagt: Es ist wichtig, dass sich die Partner auch auf dieser Ebene darüber einig sind, was sie erwarten. Manchmal bemerken Paare aber schon am Anfang einer Beziehung, dass es Probleme gibt – und das obwohl ansonsten die Chemie stimmt. Eine knifflige Situation mit hohem Leidensdruck, in der es sich lohnt, emotionale Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn wenn Bedürfnisse nicht befriedigt werden, kann dies schnell zu Unzufriedenheit führen; oder dazu, dass einer der Partner seine Erfüllung im Fremdgehen sucht.
In einer Sexualtherapie bringt Ihnen ein Paartherapeut frühzeitig bei, Ihre Wünsche und Fantasien zu äußern. Sie üben, ihren eigenen Körper sowie den des Partners bewusst wahrzunehmen. Oft können Sie so ihrem Sexualleben zu Schwung verhelfen – ohne einen Seitensprung oder eine Affäre wagen bzw. in Kauf nehmen zu müssen.
Paarcoaching kein Muss – aber sinnvoll
Eine Ehe- oder Paarberatung ist also nicht nur dazu da, eine Ehe oder Beziehung zu retten – sie kann Gedanken an Trennung oder Scheidung auch vorbeugen. Eine Paartherapie zu Beginn einer Beziehung ist natürlich nicht unbedingt notwendig. Doch wer das Bedürfnis dazu hat, sollte sich nicht schämen, danach zu fragen. Denn es ist keine Schande – nicht mal zu Anfang einer Beziehung – sich zu öffnen und ernsthaft mit der Unterstützung von Dritten an sich und der Partnerschaft zu arbeiten.
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