Sie probiert ein neues Kleid in einem schicken Laden an. „Wahrscheinlich ist es dir ein bisschen zu eng“, kommentiert ihr Geliebter. „Ich weiß, dass ich zu dick bin“, antwortet sie wütend. Er ist überrascht, denn: „Das wollte ich damit gar nicht sagen!“ – „Sag nichts mehr, so machst du die Situation noch schlimmer.“
Worum geht es hier eigentlich? Warum war unsere Protagonistin sich so sicher, was ihr Partner ausdrücken wollte? In meinem letzten Artikel stand die im Fokus; diesmal lüfte ich die Geheimnisse der Männersprache und verrate Ihnen, welche Fehler wir als Frauen bei der Interpretation oft begehen.
Fehler Nr. 1: „Ich weiß, was Männer fühlen oder denken.“
Frauen und Männer hatten schon immer Kommunikationsprobleme: Frauen wünschen sich Gespräche. Männer hingegen bevorzugen das direkte Handeln. Das schöne Geschlecht ist imstande, mehrere Sachen auf einmal zu erledigen: Frauen können ihre Lieblingsserie anschauen, gleichzeitig mit einer Freundin telefonieren und dabei noch das Kind stillen. Wenn Männer z.B. am Computer sitzen, blenden sie die Umgebung total aus – sie hören nicht einmal, wenn ihre Frau ruft, dass das Essen fertig ist.
Während eines Gesprächs achten beide Geschlechter auf ganz unterschiedliche Dinge: Frauen konzentrieren sich auf die nonverbale Kommunikation, also Gesten und Körpersprache. Für Männer spielen diese Aspekte kaum eine Rolle.
Das steckt hinter dem Kommunikationsfehler
Frauen beobachten gerne und nehmen eine Aussage ihres Partners in der Regel subjektiv wahr. Sie verstehen das, was sie verstehen wollen, manchmal völlig irrational. Meistens vergleichen sie eine Botschaft unwissentlich damit, wie sie sich in einer bestimmten Situation verhalten würden. Daher die Schlussfolgerung, dass er, wenn er z.B. auf seine Uhr bei einem Date schaut, offensichtlich gelangweilt ist und gehen will.
Der Hintergedanke dabei: Genau das macht eine Frau oft, wenn sie sich aus einem langweiligen Treffen schleichen will: Sie schaut auf ihre Uhr, macht den Eindruck, überrascht zu sein, dass es so spät geworden ist – und verabschiedet sich sofort. Es kommt ihr nicht in den Sinn, dass der Mann sein Zeitgefühl in ihrer Gesellschaft verlieren könnte und nur nachsehen möchte, wie viele schöne Stunden vergangen sind.
Fehler Nr. 2: „Ich bin die Wichtigste.“
Die amerikanische Psychologin Linda Papadopoulos schreibt in dem Buch „Was Männer sagen und was Frauen hören“: Einer der grundlegenden Fehler in der Kommunikation zwischen den Geschlechtern besteht darin, dass Frauen vieles unter dem Gesichtspunkt des eignen Nutzens sehen. Wenn er schlechte Laune hat, denkt die Frau oft, es sei ihre Schuld, und sagt sich: „Er hat offensichtlich das Interesse an mir verloren, schubst mich weg, also denke ich, es ist Zeit, mich zurückzuziehen.“ Sie berücksichtigt nicht, dass sein Chef ihn vielleicht verärgert hat oder dass er einfach müde ist.
Hintergrund: Falsch gedeutete Zeichen
Fazit: Eine Frau konzentriert sich sehr oft im Dialog auf sich selbst. Wenn ihr Partner seine Wachsamkeit verliert und sie für einen Moment vergisst, bedeutet es für sie eindeutig Respektlosigkeit. Für einen Mann ist ein Kopfnicken ein „Ja“. Für eine Frau ist es oft ein Zeichen, dass der Gesprächspartner sie abwimmelt.
Fehler Nr. 3: „Ich rede ihm ein Loch in den Bauch.“
Die meisten Kommunikationsprobleme treten auf, wenn es in der Beziehung kriselt. Wenn es Schwierigkeiten in der Beziehung gibt, neigen vor allem Frauen dazu, alles als Katastrophe zu betrachten, was sich in Männer- und Frauengesprächen niederschlägt.
Schauen wir uns so ein Beispiel näher an: Er sieht sich eine Miss-Wahl oder eine Modenschau im Fernsehen an. Sie fragt beiläufig: „Magst du solche Mädchen?“ Der Mann antwortet, ohne seine Augen vom Bildschirm zu nehmen: „Nein, ich schaue nur zu.“ Aber die Partnerin insistiert, um das Thema weiter zu erforschen. Am Ende gibt er zu: „Eigentlich sind einige ziemlich gut.“ Als Reaktion gerät die Frau in Wut, weint und wirft (sprichwörtlich oder buchstäblich) Teller gegen die Wand.
Männer, wählt Eure Worte mit Bedacht!
Wenn Probleme aufgrund der Tatsache auftauchen, dass sie sich ihres Wertes als Frau und ihrer Attraktivität unsicher ist, wird sie versuchen, diese negative Meinung im Mund des Partners zu bestätigen. Und sie wird alles tun, um von Ihrem Partner zu hören, was sie erwartet. Männer, die das wissen, müssen Engelsgeduld zeigen und sehr vorsichtig sein, was sie sagen.
In meinem Paarcoaching habe ich bereits viele Klientinnen und Klienten betreut, die mit solchen Problemen kämpfen mussten. Dabei lassen sie sich durchaus beilegen: Als erfahrene Paartherapeutin berate ich Sie gerne und helfe Ihnen, eine gemeinsame Sprache mit Ihrem Partner /Ihrer Partnerin zu finden. Rufen Sie mich gleich an unter 06109 – 700 468 71. Das Erstgespräch ist für Sie kostenlos!
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