In jeder Beziehung gibt es größere und kleinere Probleme, Streit lässt sich deswegen nicht immer vermeiden. Man kann aber einen besseren Umgang mit diesen Problemen erlernen, was nicht nur eine gute Kommunikation zwischen sich zwei liebenden Menschen voraussetzt, sondern auch eine gelungene innere Kommunikation.
Dabei hilft das so genannte „innere Team“-Modell von Friedemann Schulz von Thun: So funktioniert es – und deshalb haben innere Stimmen einen großen Einfluss auf die Kommunikation innerhalb der Beziehung.
Innenperspektive von Kommunikation und ihre Bedeutung
Das Ideal der gelungenen Kommunikation stellt die komplette Stimmigkeit mit sich selbst und der jeweiligen Situation dar. Wenn Sie eine Entscheidung fällen müssen, melden sich sofort viele innere Stimmen und schlagen Ihnen verschiedene Lösungen vor. Ein Beispiel kann sein, wenn Ihr Partner/Ihre Partnerin mit Ihnen etwas unternehmen will und Sie nicht genau wissen, was Sie wollen.
Eine Stimme sagt: „Im Moment habe ich keine Lust“, die andere: „Ich muss jetzt etwas anderes machen“. Diese innere Zerrissenheit bezeichnet Schulz von Thun als „innere Pluralität.“ Diese innere Pluralität ist ein ganz normaler Prozess, welcher in den Köpfen von vielen von uns vorgeht.
Innere Teammitglieder
Jede innere Stimme hat eine Botschaft in Form von Gedanken, Gefühlen, Werthaltungen oder Bedürfnissen. Es gibt verschiedene Teammitglieder: von lauten über leise bis zu willkommenen und unwillkommenen, die bei der Kompromissschließung meistens stören. Zu ihnen gehören z.B.
- der innere Antreiber
- der Hilfsbereite
- der Selbstzweifler
- der Kreative
- der Bequeme
- der Gesprächsfreudige
- der Vorsichtige
- der Mitfühlende
- der Alleskönner
- der Besserwisser.
Wenn Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin sowie mit anderen Menschen gut kommunizieren wollen, schauen Sie in sich selbst hinein und machen Sie aus innerer Zerrissenheit ein eingespieltes Team.
Interview mit sich selbst führen
In Ihrer inneren Teamsitzung, die ich in meinem Paarcoaching verwende, geht es darum, sich alle Stimmen anzuhören, zu respektieren und zu verstehen. Unterdrücken Sie dabei die bösen Stimmen nicht, weil sie nach einiger Zeit mit mehr Power zurückkommen: Entscheidungen lassen sich nur im gesamten Team treffen!
Sobald Sie das Ergebnis Ihres Interviews kennen, teilen Sie es Ihrem/Ihrer Geliebten offen mit. Wenn Sie wirklich keine Zeit haben, um etwas mit ihm/ihr zu unternehmen, sagen Sie es direkt und täuschen Sie nichts vor. Sie können gleich beispielsweise einen Termin für einen gemeinsamen Ausflug ausmachen und Ihrem Gegenüber auf diese Weise zeigen, dass er/sie Ihnen wichtig ist.
Ungelöste Teamkonflikte schaden jeder Beziehung
Ungelöste Teamkonflikte beeinträchtigen Ihre Kommunikation. Sie wirkt meisten unklar und widersprüchlich. Ihr Gesprächspartner/Ihre Gesprächspartnerin wird letztendlich verunsichert und kann mit der Zeit das Vertrauen zu Ihnen verlieren.
Wenn Sie hingegen in Ihrer Entscheidung ganz gewiss sind, merkt Ihr Partner/Ihre Partnerin sofort, dass Sie es ernst meinen und ehrlich sind. Ein weiterer Pluspunkt: Sind Sie sich mit sich selbst einig, können Sie Ihre Beziehung besser gestalten und die andere Person einfacher glücklich machen!
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