Liebe ist keine Frage des Alters! Vorwiegend nach dem Tod Ihres Partners oder nach einer Trennung eines Seelenverwandten suchen viele Menschen einen neuen Partner – auch wenn sie schon deutlich über 50 sind. Auch ist es keine Seltenheit, sich neu in den bestehenden Partner/die bestehende Partnerin zu verlieben. Warum Liebe keine Altersgrenze kennt und was Liebe im Alter mit sich bringt, berichte ich im Folgenden.
Alter schützt vor der Liebe nicht
„Alter schützt vor der Liebe nicht, aber Liebe vor dem Altern“ – die Aussage von Coco Chanel trifft voll ins Schwarze. Man ist nie zu alt für eine Liebe. Das Gefühl kennt keine Zeit, keinen Raum und keine Grenzen, sondern nur den Moment des Verliebtseins.
Der Begriff des „zweitens Frühlings“ ist keine Utopie, sondern ein immer öfter vorkommendes Phänomen. Er muss auch nicht ‚schlechter‘ sein als der erste: Gerade im Alter, wenn man schon vieles im Leben durchgemacht hat, empfindet man Liebe viel stärker und kann sie hemmungslos genießen.
Gründe für eine neue Partnerschaft im Alter
Manche ältere Menschen haben große Angst davor, sich einen neuen Partner /eine neue Partnerin zu suchen, insbesondere wenn ihr/e Geliebte verstorben ist. Manchmal sind sie der Meinung, dass sie die schönsten Liebesmomente bereits hinter sich haben und das Schicksal, Single zu sein, akzeptieren müssen. Das stimmt aber keineswegs, weil Liebe im Alter ihre besonderen Reize hat!
Das Schönste an der Liebe ist – unabhängig vom Alter –, nicht allein durchs Leben zu müssen und nicht einsam zu sein. Für viele Senioren ist die Einsamkeit der Hauptimpuls, nach einer neuen Liebe zu suchen. Der zweite Frühling ist auch eine gute Möglichkeit, sich so auszuleben, wie man es in der Jungend wegen Vorurteilen oder gesellschaftlicher Konventionen nicht konnte. Mit einem neuen Partner/einer neuen Partnerin haben Sie wieder das Gefühl, frei zu sein und die Welt erobern zu können.
Übrigens: Auch aus medizinischen Gründen ist eine neue Liebe empfehlenswert: sie macht jung und glücklich und wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden beider Partner aus.
Körperliche Anziehung hat mit dem Alter nichts zu tun
Sexuelle Bedürfnisse und Vorlieben ändern sich im Laufe des Lebens kaum. Wenn Sex für jemanden in jungen Jahren sehr wichtig war, bleibt der- oder diejenige auch im Alter sehr aktiv. Wenn Sexualität in bisherigen Beziehungen hingegen eine untergeordnete Rolle gespielt hat, wird dies wahrscheinlich in Zukunft ebenfalls so sein.
Frauen haben oft ein Problem damit, dass ihr Körper nicht mehr so makellos ist wie einst; sie fürchten, dass der Partner nicht befriedigt wird. Das betrifft auch Männer, die in vielen Fällen mit Potenzstörungen zu kämpfen haben. Mein Rat an Sie lautet daher: Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Sexleben Ihre Beziehung beeinträchtigt! Führen Sie stattdessen ein offenes Gespräch über Ihre Wünsche und Ängste im Sexleben. Nur auf diese Weise bauen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre auf und beugen eventuellen Missverständnissen vor.
Positive Aspekte später Beziehungen
Ältere Menschen erhoffen sich von einer Beziehung Verständnis, Zweisamkeit, Zärtlichkeit, Zusammenhalt. Ältere Paare, die in meine Praxis kommen und an meinem Paarcoaching teilenehmen, bestätigen mir oft, dass die späte Liebe die glücklichste Zeit ihres Lebens ist.
Der Grund dafür ist einfach: Sie haben für den Partner/die Partnerin mehr Zeit und können mit Konflikten besser umzugehen als jüngere Ehepaare. Frauen und Männer in späten Partnerschaften leben darüber hinaus sehr bewusst und wissen jeden Moment zu zweit zu schätzen. Genießen also auch Sie Ihren zweiten Frühling in vollen Zügen!
Bilder: © Robert Kneschke – Fotolia.com
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